Geschichten um den Kogel

„Gleich einem Bilderbuch voll Farbenpracht liegt hier die Bergwelt vor dir aufgeschlagen; ins reine Blau der stolzen Gipfel ragen, so prächtig, wie du es wohl kaum gedacht“

So wurde – in einem Gedicht – schon Anfang des vorigen Jahrhunderts der Ausblick von diesem außergewöhnlichen Ort beschrieben.
Unser Kogel hat eine aufregende Geschichte und war schon seit seiner Entstehung ein Fixpunkt im oberen Mürztal. All das möchten wir Euch hier vorstellen.

Geschichte des Hauses


Wie alles begann…
Der Bärenkogel erhebt sich hoch über dem Mürztal, mitten im Herzen der Region Hochsteiermark. Seinen Namen hat er den Höhlenbären zu verdanken, die bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts im Kogelgebiet lebten. Als Überbleibsel finden sich noch heute die verwinkelten Bärenkogelhöhlen, die tief in den Kogel hineinreichen.

Der bekannte Skipionier Toni Schruf verliebte sich nach seinem ersten Besuch am Bärenkogel in diesen Ort und entschied, den Gipfel des Berges für den Fremdenverkehr zu erschließen.
1914 wurde mit dem Bau des Hauses begonnen, die erste Übernachtung am Bärenkogel ist am 14. April 1916 in der Bärenkogelchronik verzeichnet. Das ursprüngliche Haus war mit formschönen Erkern und Balkonen geschmückt. Als Speiseraum diente eine großzügige, sonnendurchflutete Glasveranda. Ein imposanter Aussichtsturm ragte weit über das Dach des Hauses hinaus.

Dieser musste aber auf Grund statischer Probleme zu einem späteren Zeitpunkt abgetragen werden und bildet heute das tragende Skelett der „Spitzhütte“ – unserer Herzerl-Suite.

Der Bärenkogel hat immer Saison!


In den 1920er Jahren wurde das Haus ein Anziehungspunkt für Wintersportbegeisterte. Der Ruf Toni Schrufs, sowie Skiabfahrten, Touren, eine Rodelbahn und Skisprungschanze lockten zahlreiche Besucher auf den Bärenkogel.
Die ausgezeichneten klimatischen Bedingungen führten dazu, dass der Bärenkogel das Prädikat eines angesehenen Luft- & Heilkurorts verliehen bekam.

 

Der Bärenkogel & das liebe (Not-)Geld


Wenn sich das umlaufende Geld in Not- oder Krisenzeiten wie Krieg, politischen Umstürzen oder Inflation verknappte, gaben Länder, Banken, Städte, Gemeinden, Firmen und sogar Privatpersonen amtlich genehmigt oder auch mal nicht genehmigt (aber meistens toleriert), eigenes Geld aus. Dieses Ersatzgeld bezeichnen Numismatiker auch als Notgeld. Häufig akzeptierte die betroffene Bevölkerung dieses Geld schnell. Es blieb dann oft für längere Zeit, aber meist lokal begrenzt,  im Umlauf. Solange, bis die Behörden massiv dagegen einschritten oder für ausreichenden offiziellen Nachschub sorgten. Der 10 Heller Gutschein (Notgeldschein) der Marktgemeinde Mürzzuschlag vom 30. Juni 1920 hat auf seiner Vorderseite das Bärenkogelhaus abgebildet.

 

Das erste Auto am Bärenkogel


Am 22.10.1924 wurde erstmals der Bärenkogel mit dem Auto bezwungen.In der Bärenkogelchronik ist vermerkt: „Abfahrt Mürzzuschlag 2h10, Ankunft Bärenkogel 3h00.“

Theater und Kunst


Viele Wiener Künstler fanden neben der Ruhe herrliche Motive für Ihr künstlerisches Schaffen. In zahlreichen Gedichten und Sonetten, die in der Chronik festgehalten sind, verleihen Dichter und Lyriker ihren Gefühlen für diese Bergwelt Ausdruck.

Viele bekannte Künstler, Maler, Dichter, Schauspieler und Schriftsteller bildeten einen kunstfreudigen Kreis auf dem Bärenkogel. Die Ertlhöhe, eine Anhöhe nahe dem Alpenhotel, benannt nach dem Schriftsteller Emil Ertl, nutzte Toni Schruf ab 1926 als Naturbühne und gestaltete sie zur Stätte einer neuen bäuerlich-volkstümlichen Theaterkultur aus.

In Zusammenarbeit mit dem Wiener Dramaturgen und Dramatiker Hanns Saßmann, der unter anderem als Drehbuchautor von Luis Trenker-Filmen bekannt ist, wurden die Pretuler Bauernspiele gegründet.

Das Interesse der Öffentlichkeit an den Pretuler Bauernspielen auf der damals höchst gelegenen Freilichtbühne Europas stieg von Aufführung zu Aufführung. Stücke wie „Faust“ wurden zu einem großen Erfolg,  die Karten dafür konnte man sogar in Wien in der Hofburg erwerben. Nach einigen Jahren musste Toni Schruf feststellen, dass die mitwirkenden Bauern ihrer täglichen Arbeit den Vorrang vor dem künstlicherischen Wirken gaben.

Die Zeit als Gasthaus


Text folgt in Kürze

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Die Zeit als Eventlocation


Mit der Übernahme durch die Familie Hammer im Jahr 2009 beginnt eine neue Ära für den Bärenkogel. Nach einem erfolglosen Jahr als Gasthaus, beschließen die Hammers, ein ganz anderes Konzept aufzuziehen – die Eventlocation Bärenkogel ist geboren. Durch die Kooperation mit dem Standesamt Langenwang wird der Bärenkogel ein beliebter Ort, um Hochzeiten zu feiern, aber auch Geburtstage, Seminare, Klassentreffen und Firmenfeiern finden immer häufiger statt. Die Liebe des Hausherrn für gute Musik, hervorragende Weine und köstliche Speisen zeigt sich in den regelmäßigen Konzerten und Veranstaltungen, durch die viele erfolgreiche Musiker den Weg auf den Bärenkogel gefunden haben.

Doch die Geschichte und Bedeutung des Kogels wurde nicht vergessen. So wurde der Bärenkogelkirtag ins Leben gerufen, bei dem echtes Handwerk und heimische Musik sowie traditioneller Tanz präsentiert werden.
In Anlehnung an das erste Auto am Bärenkogel fanden sowohl ein Radrennen  sowie ein Bärenkogel-Wettlauf statt.

2016, exakt 100 Jahre nach den ersten Pretuler Bauernspielen, wird diese Tradition einmalig zurück ins Leben gerufen: die Theatergruppe der Landjugend Langenwang bespielt unser Bergtheater mit dem „Steirischen Faust“ und die Freilichtbühne ist wieder belebt! Die Aufführungen waren ein toller Erfolg und der Erlös aus den Eintrittskarten kam in Schruf’scher Manier bedürftigen Menschen zu Gute.